
Im Newsletter 11/2024 erläutert Jana Mortzeck, Marketingverantwortliche der UNSA Hamburg, was es mit der Pekinger Erklärung auf sich hat und wie junge Menschen sich durch diese Erklärung auf UN-Ebene einbringen können.
Die Pekinger Erklärung ist das Ergebnis der vierten UN-Weltfrauenkonferenz von 1995. Zusammen mit der Erklärung wurde ein Forderungskatalog im Konsens von 189 Staaten zusammengestellt, der als Aktionsplattform bezeichnet wird und zwölf Schwerpunkte enthält. Diese zwölf Bereichen bedürfen insbesondere an Maßnahmen, um die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern und Frauenrechte zu schützen. Dazu zählen die Bekämpfung von Frauenarmut, die Bildung von Frauen, die Gesundheit von Frauen, Gewalt gegen Frauen, Frauen und bewaffnete Konflikte, Frauen und Wirtschaft, Frauen in Macht- und Entscheidungspositionen, institutionelle Mechanismen, die Menschenrechte von Frauen, Frauen und Medien, Frauen und Umwelt sowie Mädchen.
Alle fünf Jahre wird seit 1995 ausgewertet, welche Fortschritte erzielt wurden, welche neuen Herausforderungen entstanden sind und welche Maßnahmen dafür ergriffen werden müssen. Im März nächsten Jahres wird die UN-Frauenrechtskommission erneut tagen und einen globalen Gesamtbericht auf Grundlage der im Vorhinein erstellten nationalen Einzelberichte ausarbeiten.
Sechs Bereiche, die in den nächsten Jahren als Herausforderung gelten und daher auf globaler Ebene anzugehen sind, wurden bereits von UN Women festgestellt. Es gilt, Führungsrollen für Frauen auf Regierungsebene durch befristete Sondermaßnahmen zu sichern, um den Anteil an Frauen in Entscheidungspositionen und damit deren Einfluss zu erhöhen. Durch nationale Aktions- und Finanzierungspläne, die Hilfsangebote ausbauen sollen, soll die Gewalt gegen Frauen und Mädchen beendet werden. Frauen sollen im Rahmen der Verknüpfung der wirtschaftlichen Teilhabe mit Klimaschutzmaßnahmen bei der Entwicklung erforderlicher Fähigkeiten für grüne Arbeitsplätze unterstützt und ein Vorrang bei der Suche entsprechender Arbeitsplätze eingeräumt werden. Durch gleichen Zugang zu Technologien wie Mobiltelefonen und Internet soll die digitale Kluft zwischen den Geschlechtern überwunden werden. Zur Transformierung der Pflegewirtschaft für gerechte, qualitative öffentliche Pflegedienste sollen Finanzmittel erschlossen werden. Zuletzt soll die Rechenschaftspflicht in den Bereichen Frauen, Frieden und Sicherheit sowie humanitäre Maßnahmen durch entsprechende Aktionspläne gewährleistet werden als Reaktion auf Krisen und Konflikte.
Von: Jana Mortzeck